Welche Religion ist die Richtige und wer ist der richtige Gott? Gibt es Gott? Teil 2
DIE BLINDEN UND DER ELEFANT
In einem fernen Land stritten sich die Gelehrten einmal darüber was Wahrheit ist.
Der König, ein wirklich weiser Mann, rief daraufhin einige Blinde zu sich und bat sie
einen Elefanten zu betasten. Danach fragte er was denn ein Elefant ist.
Der Blinde der die Ohren berührt hatte, sagte das ein Elefant groß und platt ist.
Derjenige, der den Rüssel berührt hatte sagte, das ein Elefant lang und rund wie ein Rohr ist.
„Nein, das stimmt nicht“, rief ein anderer, „ein Elefant ist so stämmig wie eine Säule“.
Dieser Blinde hatte die Beine betastet. Der vierte Blinde berichtete, das seiner Meinung nach ein Elefant lang und glatt und am Ende spitz ist. Er meinte damit die Stoßzähne.
Schließlich unterbrach der König sie und sagte: „Ihr habt alle Recht, aber jeder hat nur ein kleines Stück des Elefanten beschrieben. Genauso ist es mit der Wahrheit:
„Was wir sehen oder wahrnehmen, ist oft nur ein kleiner Teil dessen was wirklich ist.“
Da senkten alle beschämt ihren Kopf nachdem sie erkannten, das jeder von ihnen nur einen Teil des Elefanten ertastet hatte und sie sich zu schnell damit zufrieden gegeben hatten.
Alle haben Recht und doch erfassen sie nur einen Teil des Ganzen.
Erst wenn sie miteinander sprechen und voneinander lernen, werden sie den Elefanten in seiner Ganzheit begreifen können. Ist es so nicht auch mit den verschiedenen Religionen? Diese Geschichte zeigt, das jeder aus seiner ganz persönlichen Sichtweise etwas anderes wahrnimmt und doch entspricht es der Wahrheit. Somit gibt es viele Wahrheiten und sie sind alle irgendwie miteinander verbunden.
Und führen sie uns nicht sowieso alle zu Gott?
Wenn wir uns die Geschichten der Menschheit in den vergangenen Kulturen oder Epochen bis zum heutigen Tage mal genauer anschauen, dann können wir immer wieder feststellen, das wir Menschen schon immer auf der Suche nach der richtigen Religion und nach dem richtigen Gott waren. Wir suchen bis heute noch nach etwas, das uns das wirkliche Leben erklärt. Aber die Suche nach der richtigen Religion und nach Gott ist ein Weg, bei der es viele Dinge und Fragen gibt, die für uns Menschen oftmals nicht zu verstehen oder zu erklären sind.
Alles begann damit, das vor sehr langer Zeit, weise Menschen persönliche Erlebnisse und Geschichten aufgeschrieben haben und diese wurden dann über die Jahre weitererzählt und durch deren Schüler immer wieder vervollständigt.
Doch ab und zu waren da auch Menschen dabei, die keine persönlichen Erfahrungen gemacht haben. Sie besaßen weder eine Vorstellung von Gott und sie hatten auch keinen vollständig gefestigten persönlichen Glauben. Dies hatte dann zur Folge, das vieles unvollständig und auch nicht der Wahrheit entsprechend weitergegeben und erzählt wurde.
Warum suchen wir Menschen eigentlich nach einer Religion? Es ist das starke Verlangen nach Freiheit und innerem Frieden, nach dem Sinn des Lebens. Doch werden wir sehr schnell feststellen, egal in welcher Religion wir auch suchen, dass wir wirkliche Freiheit und inneren Frieden in keiner Religion finden werden, egal wie intensiv wir auch suchen!
Und genau dies ist mit ein Grund, warum es heute so viele verschiedene Religionen gibt und ein Beweis, dass Religionen von Menschen und nicht von Gott erschaffen wurden. Erinnern wir uns nur an die vielen Glaubenskriege, Morde und Plünderungen, die im Namen der Kirche und Religion durchgeführt wurden und heute noch stattfinden.
Dieses ganze Durcheinander auf der Welt gibt es nicht, weil Gott es so will, sondern weil es so viele Menschen gibt, die es wollen! Und gleichzeitig erwarten wir von Gott, dass er alles wieder verändert, was wir selbst angerichtet haben. Wir haben es in der Hand, die Dinge die wir angerichtet haben, wieder ins positive zu verändern und wir sollten uns von der Vorstellung, Gott habe etwas mit Religion zu tun, trennen! Wir alle leben gemeinsam in einer Welt und wir sollten uns fragen, wie Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen friedlich miteinander leben können. Glauben wir wirklich, die Wahrheit nur in einer der Religionen wieder zu finden, weil nur sie die wahren Antworten geben kann oder geben uns nicht alle Religionen ein Stück Wahrheit und erst zusammen ergibt sich ein Bild davon, wie die Wahrheit aussieht.
Eine ernsthafte Suche nach der Wahrheit beginnt im Herzen. Viele Menschen sind von der Existenz Gottes überzeugt, nur die Vorstellung von Gott ist unterschiedlich und jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit über Gott und beschreibt ihn so wie er ihn empfindet. Gott ist der Schöpfer und der Ursprung allen Seins und grundsätzlich ist keine und jede Religion richtig oder falsch. Dieselbe Eigenschaft (Kraft, Vorgehensweise), die am richtigen Orte und zur richtigen Zeit göttlich ist, wird, am falschen Orte und zur unrichtigen Zeit gebraucht, satanisch, destruktiv. Denn Gott schafft nur Gutes, Schönes und Wahres. Es gibt keine schlechten Eigenschaften und keine schlechten Kräfte, es gibt nur schlecht angewendete Eigenschaften und schlecht angewendete Kräfte!
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Gibt es Gott? Teil 1
Ein Mann sprach zu einem Jungen: "Ich gebe dir 5 Euro, wenn du mir sagst, wo Gott ist". Da sprach der Junge: "und ich gebe ihnen 10 Euro, wenn sie mir sagen, wo Gott nicht ist“.
Die Biblische Redewendung „Wer sucht, der findet" ist vielen Menschen bekannt und doch fällt es uns nicht leicht, diesen Satz richtig zu verstehen. Wir fragen uns immer wieder, gerade in schmerzvollen Situationen wenn unser Leben mal nicht so läuft wie wir es uns wünschen, wie macht man sich eigentlich auf die Suche nach Gott und wo können wir ihn finden? Gibt es überhaupt einen richtigen oder falschen Weg?
Grundsätzlich ist alles was ist, ein Teil von Gott! Alles, auch die Materie hat Bewusstsein und somit Gott Essens. Er beobachtet die Erde nicht nur von oben sondern auch von unserem Standpunkt aus. Wir dürfen uns es so vorstellen, Gott ist nicht außerhalb von uns, sondern in uns. Gott ist inkarniert in jedem Stein, in jedem Lebewesen usw. und betrachtet somit diese Welt von jedem Lebewesen aus. Damit er sich selbst aber auch erkennen kann, muss er ein Spiel spielen. Wir können uns dies folgendermaßen vorstellen: nehmen wir mal ein Blatt Papier und stellen uns vor dieses Blatt wäre Gott. Das Blatt Papier kann sich selbst aber nicht erkennen. Wenn wir aber das Blatt Papier in viele kleine Teile teilen, dann können diese "anscheinend separaten“ Teile, andere Teile beobachten und die Einheit des Ganzen erkennen. So ist alles ein Teil von Gott und somit kann Gott sich in allem was ist, erkennen.
Alles was existiert hat seinen Gegenpol – z.B. wie Hell und Dunkel, grüne Farbe und rote Farbe oder Lärm und Stille usw.. Gott ist der ursprüngliche Punkt, von denen die beiden Pole herauskommen und Gott ist der Punkt, wo alles wieder zusammenkommt.
In der Meditation können wir zu einem sogenannten Nullpunkt kommen, der Gottähnlich ist. Zum gedankenlosen Zustand. Von diesem Nullpunkt aus, entsteht alles und geht alles raus. Das heißt, Gott ist der Ursprung und der Ausgangspunkt von allem aber auch in allem was es gibt, enthalten.
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